Tourtagebuch 2017

Tag 2 - Minicamping Seleviahove -> Kasteelcamping Nederhemert Zuid

Morgens um 6:30 Uhr !!! weckte leider jemand den gesamten Campingplatz auf. Und wie das so ist: ich konnte nicht wieder einschlafen. Nachdem ich eine ganze Weile immer wieder mal eingedöst war, raffte ich mich auf. So gab es um 7:45 Uhr ein Frühstück aus Banane, Brot und Apfelsaft. Danach habe ich langsam meine Sachen gepackt, während das Zelt trocknete (Kondenswasser innen und unter dem Zeltboden). Eine Stunde später war dann alles wieder verstaut. Leider musste ich beim Packen feststellen, dass mein Handy nicht wirklich geladen hatte, weil wohl die Powerbank defekt war. So blieben mir bis zum Mittag man gerade 15% Akku. Bedeutet natürlich auch, dass ich das Handy wohl kaum nutzen werde, damit ich im Falle eines Notfalls zumindest Hilfe rufen kann. Also leider auch kaum Bilder von den nächsten Tagen. Sehr schade, aber nicht zu ändern.

Dann ging es endlich weiter. Eben noch die Campinggebühr zahlen (15 Euro) und rauf aufs Rad und weiter Richtung Werkendam. Zu Glück war es noch kühl, aber es deutet sich ein sehr warmer Tag an, denn es war nicht eine Wolke zu sehen. Aber noch war es sehr angenehm zu fahren.

In Werkendam dann ein weitere kleiner Rückschlag: der Ort war erzkatholisch und alle Geschäfte waren geschlossen. Der Plan, hier einen leckeren Kaffee zu bekommen und für den Tag Getränke und Lebensmittel zu kaufen, war also gescheitert. Aber ein freundlicher Bewohner gab mir einen Tipp: in der Nähe gibt es ein altes Fort, dort soll man frühstücken können. Also auf dorthin. Und da das sowieso auf meiner Route lag, war es nicht einmal ein Umweg.

Fort Bakerskil war dann tatsächlich auch geöffnet, mit einer schönen Terrasse speziell auch für Rad-/Wanderer. Aber es war wohl kein Geheimtipp, denn es war trotz der frühen Uhrzeit kein Platz mehr frei. Also fuhr ich weiter. Etwas Frühstück hatte ich ja und Apfelsaft war auch noch da. Bis zum Mittag sollte es ausreichen.

Durch die total verschlafenen Dörfchen Nieuwendijk und Dussen ging es weiter bis zur Bergischen Maas. Dort dann mit der Fähre übergesetzt und weiter Richtung Capelle und Sprang-Capelle.

In Kaatsheuvel fand ich dann nach kurzer Suche ein geöffneten LIDL-Markt, in dem ich mir dann neuen Apfelsaft und eine Dose mit Bockwürstchen holte. Es war ungewöhnlich voll und eng im Discounter, auch weil wohl gerade ein LKW mit frischer Ware ausgeladen wurde. Also schnell raus und weiter Richtung De Efteling. Ich glaube, wer nicht im LIDL war, war heute in De Efteling. Zumindest waren die Straßen total voll, die zu den Parkplätzen führten. Wahnsinn. Aber es war halt Sonntag und super Wetter.

Da ich inzwischen Hunger hatte, wollte ich mir ein schattiges Plätzchen suchen und Brot und Bockwürstchen essen. Dabei habe ich tatsächlich meine Abzweigung in die Loonse en Drunense Duinen verpasst. Egal. Erst mal Pause und kurz das Handy an und eben schreiben, dass alles in Ordnung ist. Danach etwa einen Kilometer zurück und dann abgebogen in die Dünenlandschaft. Es sieht erst aus wie ein typischer Heidewald, aber dann fährt man plötzlich aus dem Wald raus und findet sich mitten in Dünen wieder – als wäre man am Meer.

Kurze Zeit später machte ich Rast im „De Rustende Jager“. Ich durfte mein Handy aufladen, musste aber dafür lange warten, bis ich bestellen durfte. Ehrlich gesagt wäre ich einfach weitergefahren, aber da ich mein Handy aufladen musste, habe ich gewartet. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, denn die Gaststätte zwei Kilometer weiter war total überfüllt und bestimmt hätte keinen Platz neben einer Steckdose bekommen. Aber so habe ich gewartet, ein wenig entspannt und eine Kleinigkeit gegessen. Es war übrigens sehr lecker. Zum Schluss durfte ich sogar meine Wasserflaschen auffüllen. Also alles in allem hat sich der Aufenthalt trotz langem Wartens gelohnt.

Als ich dann endlich weiterfuhr, war der Himmel bewölkt. Aber nach wenigen Minuten waren die Wolken wieder weg, so dass es weiterhin sehr sonnig und sehr warm war. Durch die Dünen ging es nun vorbei an einer kleinen Kapelle mitten im Heidewald nach Drunen, einmal quer durch den Ort und dann über den Zeedijk nach Heusden. Leider war der Zeedijk eine mit Schlaglöchern zersetzte Strecke, so dass zur Sicherheit Schritttempo angesagt war. Dafür ging es durch eine großartige Landschaft: rechts und links immer wieder Weiher und Teiche, die wohl als Biotope geschützt waren.

In Oudheusden holte ich mir im Supermarkt was zu Essen für den Abend, frische Getränke und ein Eis zur Abkühlung. Frisch gekühlt ging es dann in den alten Teil der Stadt, der komplett von einer mittelalterlichen Wehranlage mit Mauern und Gräben umgeben ist. Tolles altes Städtchen und leider auch fast komplett noch mit Kopfsteinpflaster auf den Straßen und Wegen. Am anderen Ende des Ortes dann das Wijkse Poort, wo man sich eine alte Kanone ansehen kann.

Jetzt waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel „Kasteelcamping Nederhemert-Zuid“, einem sehr kleinen Campingplatz mitten in der Natur, direkt an der Maas. Aber feine sauber Duschen / Toiletten und Strom. Also alles da was man braucht.